Berlin, 1928: Die junge, hochbegabte Psychologin Zenia will die Seele verstehen. Als sie die Kellnerin Helene zu ihrer Assistentin macht, weist Professor Leonard Zadek den beiden Frauen eine anspruchsvolle Aufgabe zu. Sie sollen den Affekten wie Ärger und Wut auf den Grund gehen. In ihrem bahnbrechenden Rosen-Experiment wird Zenia zu einer Pionierin ihres Fachs. Doch je weiter sie wissenschaftlich in die Gefühle vordringt, desto stärker sind die Emotionen, die sie als Frau und Jüdin weckt. Sie wird geliebt und gleichzeitig ausgegrenzt und weiß schon bald nicht mehr, wo die Trennung zwischen Leben und Experiment verläuft.
Der gut komponierte Roman von Jan Böttcher ist ein Sittengemälde und Psychogramm einer Zeit mit zwei beeindruckend kämpferischen Frauenfiguren, inspiriert von realen Figuren – originell und voll neuer Einsichten.